Lüdenscheid – „Ohne Altenheime geht es nicht, und ich möchte sie auch gar nicht schlechtreden“, sagt Jessica Swierczek. „Die 24-Studen-Betreuung in den eignen sehe ich einfach nur als schöne Alternative.“ Vor drei Jahren entschloss sie sich, eine Vermittlungsagentur zu gründen und setzt dabei auf passgenaue Lösungen zwischen den Ansprüchen der Auftraggeber, die über einen umfangreichen Fragebogen die Betreuungssituation schildern müssen, und den Betreuerinnen aus Polen, die dann schließlich die Arbeit aufnehmen. „Der persönliche Kontakt zu beiden Seiten ist sehr wichtig, denn nur dann ist die beste Lösung für alle Beteiligten möglich. Die Chemie muss einfach stimmen.“
Von der Beratung bis zu Anreise der Betreuerin dauert es sieben bis 14 Tage. Danach steht sie weiterhin bereit, sollte es Probleme geben oder noch Fragen im Alltag auftauchen.
Mittels des Fragebogens werden die Betreuungskräfte ausgesucht und den Interessierten mit Lebenslauf, Fotos und Referenzen beschrieben. Um die 40 bis 50 jüngere und ältere Frauen vermittelt die 28-jährige. „Entweder wird unser Betreuungspersonal in Deutschland angestellt und krankenversichert oder es wird von ausgewählten Partnerunternehmen aus Polen entsendet, wodurch Sozialangaben und Versicherungen für die Betreuungskräfte dort abgeführt werden. Wir vermitteln nach dem Entsendemodell, welches mit dem Arbeitnehmer-Entsendegesetz übereinstimmt. Alles ist legal“, betont Jessica Swierczek.
Medizinische oder Behandlungspflege übernehmen die Betreuungskräfte nicht. „Das ist Aufgabe eines Pflegedienstes, der dann dazu kommen muss.“
Die betreuenden Frauen übernehmen unter anderem die Körperpflege, die Zubereitung von Mahlzeiten, Wäsche waschen und wechseln, die Erinnerung an die Medikamenteneinnahme, Einkaufen oder die Begleitung bei Ausflügen oder Arztbesuchen. Fensterputzen und Gartenpflege gehören nicht dazu.
Zwei Betreuerinnen lösen sich alle zwei Monate ab. „In Polen ist das Leben von mehreren Generationen unter einem Dach normal und damit auch das Kümmern umeinander. Das ist auch ein kultureller Aspekt.“